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Erfahren Sie in unserem Kurkuma 1×1 alles Wissenswerte rund um Kurkuma. Wir klären Sie auf über die wichtigsten Fakten zur gelb-orangen Superpflanze.

Inhaltsverzeichnis:

1. Was ist Kurkuma?
2. Wo kommt die Kurkuma her?
3. Botanik der Kurkuma
4. Kurkuma selber anbauen
5. Wie gesund ist Kurkuma?
6. Traditionelle Anwendung der Kurkuma
7. Kurkuma in Medizin und Forschung
8. Fazit zu Kurkuma und Curcumin
9. Quellen

1. Was ist Kurkuma?

Die Kurkuma, auf lateinisch Curcuma longa, oder auch Gelbwurz genannt, ist eine asiatische Pflanzenart und zählt zu den Ingwergewächsen. Was wir hierzulande als Kurkuma kennen, ist der getrocknete und vermahlene, seltener auch der frische Wurzelstock der Pflanze. Dieser ähnelt von außen einer Ingwerknolle, unterscheidet sich jedoch im Inneren durch seine intensive, leuchtend-gelbe Farbe.

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Lange Zeit war Kurkuma in der westlichen Welt nur als Bestandteil von Currypulver bekannt, einer von den Briten eingeführten Gewürzmischung aus verschiedenen Gewürzen ihrer ehemaligen Kronkolonie Indien. Mittlerweile findet sich die Kurkuma hierzulande jedoch auch als eigenständiges Gewürz.

Über ihren Nutzen als Zutat in der Küche hinaus findet diese goldene Wurzel Anwendung im Rahmen verschiedener traditioneller Heilverfahren. Und selbst die westliche Medizin ist inzwischen auf das gesundheitliche Potential verschiedener Inhaltsstoffe der Kurkuma aufmerksam geworden. In diesem Artikel fassen wir die wichtigsten Fakten zu dieser besonderen Wurzel übersichtlich zusammen.

2. Wo kommt die Kurkuma her?

Der Name Kurkuma stammt aus dem Lateinischen, abgeleitet von dem Begriff „Kurkum“, was „Safran“ bedeutet. Dieser Zusammenhang verweist auf die ähnlichen Färbeeigenschaften der beiden Gewürze.

Die Herkunft der Kurkuma ist nicht abschließend geklärt. Wahrscheinlich stammt sie jedoch ursprünglich aus Südasien. Die wahrscheinlichste Heimat der Kurkuma ist wohl Indien, wo die Wurzel noch heute als heilig gilt und in vielen Rezepten Verwendung findet.

Mittlerweile wird die Kurkuma auch in verschiedenen anderen tropischen Regionen auf der Welt angebaut. Hauptanbaugebiet ist jedoch nach wie vor der indische Subkontinent. Dort werden allerdings auch 80% der Welternte verbraucht.

3. Botanik der Kurkuma

Die Kurkumapflanze wird bis zu einem Meter hoch. Ihre Blätter erinnern an Schilf und erscheinen hellgrün. Als Gewürz und Heilmittel wird lediglich der Wurzelstock, das sogenannte Rhizom verwendet. Dazu wird er getrocknet und vermahlen. Das Rhizom ähnelt stark dem Ingwer, ist jedoch etwas kleiner und zylindrischer.

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Die bodenständigen Blätter der Kurkuma sind lilienartig. Sie können bis zu 1,2 Meter lang werden. Die auffälligen Blütenstände erinnern an Getreideähren. Sie sitzen bei der Kurkumapflanze an einem Scheinstamm. Dieser wird aus den Blattscheiden der grünen Blätter gebildet.

Kurkuma ist mit der Ingwer-Pflanze, der Alpinia, und dem Kardamom eng verwandt. Wie diese Pflanzen vermehrt die Kurkuma sich mit Hilfe ihrer Rhizome, d. h. durch unterirdische Wurzelausläufer.

Die Kurkuma hat einen hohen Bedarf an Temperatur und Feuchtigkeit. Außerdem ist sie sehr anspruchsvoll, was den Boden angeht, in dem ihre Rhizome wachsen.

4. Kurkuma selber anbauen

Die Vegetationsperiode für Kurkuma ist hierzulande relativ kurz. Daher ist es sinnvoll, die Knolle zunächst in einem Topf vorzutreiben. Wenn man die Pflanzen dann im Frühjahr aussetzt, blühen sie in den Sommermonaten von Juni bis August.

  • Blühzeit: Wenn man die Kurkuma auf der Fensterbank anbaut, kann man sogar ganzjährige Blühzeiträume erreichen. Der Blütenstand kann dabei bis zu drei Wochen andauern, bevor die Blüten absterben. Wenn man die Blüten daraufhin schnell abschneidet, bilden sich in einem Zeitraum von etwa drei Monaten mehrere Blütenstände hintereinander.
  • Vermehrung der Rhizome: Die einfachste Vermehrungsmethode ist das Teilen der Rhizome. Diese treiben schnell aus, sofern man sie ausreichend wässert. Allerdings stellt jede Teilung des Rhizoms auch eine gewisse Schwächung dar. Deshalb dürfen die einzelnen Stücke nicht kleiner als 5 Zentimeter sein.
  • Temperaturbedingungen: Die Temperaturen sollten zwischen 18 und 22 Grad bei einer Luftfeuchtigkeit von 80% liegen. Temperaturen unter 12 Grad erträgt die Pflanze nicht. Bei längerer Kälte sterben Blüten und Blätter ab. Das Pflanzgefäß sollte ein Fassungsvolumen von mindestens 15 Liter haben, damit die Pflanze ausreichend Platz hat. Man kann das Gefäß mit einfacher Blumenerde füllen, der man idealerweise 30 Prozent Kies beifügt. Dadurch erhalten die Rhizome der Pflanzen ausreichend Luft. Außerdem bleibt die Erde leichter feucht, ohne dass es zu Staunässe kommt.
  • Düngen: Sobald in Frühling oder Frühsommer die ersten Pflanzenblätter sprießen, kann man auch mit dem Düngen anfangen. Abhängig von der Größe der Kurkumapflanze sind 2 bis 4 monatliche Gaben von Flüssigdünger sinnvoll. Spätestens ab September sollte man jedoch mit dem Düngen aufhören.
  • Standort: Als tropische Pflanze braucht die Kurkuma einen Standort mit viel Wärme, Sonneneinstrahlung und hoher Luftfeuchtigkeit. Ideal ist daher zum Beispiel ein Platz in der Nähe eines Gewässers. Jedoch darf die Kurkuma hierzulande leider nicht im Freien überwintern. Daher muss sie bei möglichst konstanter Temperatur bei ca. 18 °C in trockenem Sand oder Erde lagern. Dabei sollte man sich bewusst sein, dass nur das Rhizom wirklich überwintert, während die Blätter absterben.
  • Ernte: Geerntet wird die Kurkuma im Herbst. Dazu gräbt man die Wurzelstöcke aus, sobald die oberirdischen Teile der Pflanze von selbst abgestorben sind. Ein durchschnittlicher Wurzelstock wiegt direkt nach der Ernte ungefähr anderthalb bis drei Kilogramm. Er muss anschließend nur noch sorgfältig vom Erdreich und grobem, äußerem Gewebe befreit werden.

5. Wie gesund ist Kurkuma?

Der Kurkuma und ihren verschiedenen Inhaltsstoffen werden diverse gesundheitliche Vorzüge nachgesagt. Dabei kann man grob zwischen der traditionellen Verwendung im Rahmen der Pflanzenheilkunde und der ayurvedischen Medizin, sowie der modernen westlich geprägten, medizinischen Anwendung unterscheiden. In beiden Bereichen gilt die Kurkuma als vielseitig einsetzbar mit zahlreichen Anwendungsgebieten.

6. Traditionelle Anwendung der Kurkuma

In Indien wird Kurkuma wahrscheinlich schon seit 4000 Jahren verwendet. In der traditionellen indischen Heilkunst der Ayurveda gilt es als „heißes“ Gewürz. Das bedeutet, dass der Kurkuma eine reinigende und energiespendende Wirkung zugesprochen wird. In der Ayurveda betrachtet man dabei nicht nur das Mittel selbst, sondern vor allem auch den Patienten. Man möchte nicht nur wissen, wie und ob ein Mittel wirkt. Man möchte vor allem sicher sein, dass es zu dem Patienten passt. Um zu beurteilen, ob Kurkuma zu den vorliegenden Beschwerden passt, spricht man dem Mittel verschiedene ayurvedische Merkmale zu: scharf und bitter, trocken und leicht, reinigend und stoffwechselanregend, erhitzend.

Bei der Verwendung von Kurkuma in ayurvedischen Rezepten wird daher die Süße von Honig oder Agavensirup oft als Kontrast zum scharfen, bitteren und manchmal auch herben Geschmack der Wurzel genutzt. Dadurch sollen de Grundlagen der ayurvedischen Ernährung eingehalten und vorhandenes Ungleichgewicht austariert werden. Auch findet man in den Rezepten häufig Pfeffer und Salz, die sowohl die scharfe als auch die salzige Komponente stellen. Obst oder Gemüse steuern zusätzlich Säure bei, um das Geschmacksspektrum zu vervollständigen.

Im Rahmen der Pflanzenheilkunde wird Kurkuma auch im europäischen Arzneibuch aufgeführt. Darin gelten Zubereitungen der Kurkuma als lindern bei Verdauungsstörungen wie Völlegefühl, Flatulenzen und langsamer Verdauung.

7. Kurkuma in Medizin und Forschung

In der modernen, medizinischen Forschung werden vor allem die verschiedenen Curcuminoide und in geringerem Maße auch die ätherischen Öle der Kurkuma untersucht. Speziell die Curcuminoide sind von gesteigertem wissenschaftlichem Interesse, da sie in Studien verschiedenste Wirkungsweisen gezeigt haben. So erscheinen mittlerweile über 13.000 Suchergebnisse, wenn man in der internationalen Studiendatenbank PubMed den Suchbegriff „Curcumin“ eingibt.

Dabei sollte man sich jedoch bewusst sein, dass die meisten dieser Arbeiten nur sogenannte vorklinische Studien darstellen. Das bedeutet, dass das Curcumin dabei nicht am Menschen getestet wurde. Außerdem geht man inzwischen davon aus, dass viele positive Ergebnisse zu Curcumin auf eine fehlerhafte technische Auswertung zurückzuführen sind.

Trotzdem existiert mittlerweile auch eine Reihe von Arbeiten, bei denen gezeigt werden konnte, dass Curcumin einen Nutzen beim Menschen besitzt. Dabei scheint vor allem dessen entzündungshemmende und antioxidative Wirkung eine wichtige Rolle zu spielen. Da man inzwischen in der modernen Medizin zahlreiche Krankheitsbilder zumindest in Teilen auf Entzündungsprozesse im Körper zurückgeführt, gibt es immer noch eine Vielzahl an potentiellen Anwendungsgebieten für Kurkuma und Curcumin.

8. Fazit

Kurkuma und Curcumin zeichnen sich durch vielfältige Anwendungsgebiete in der Küche, sowie auch als ergänzende Maßnahme in der Therapie zahlreicher Krankheitsbilder aus. Jahrtausende alte Erfahrung und modernste wissenschaftliche Studien bestätigen ihren gesundheitlichen Nutzen. Auch wenn wir aktuell noch nicht mit absoluter Sicherheit sagen können, welchen Stellenwert Kurkuma und Curcumin in der Medizin einnehmen können, kann man eines festhalten: Die goldene Wurzel ist eine sinnvolle Bereicherung einer ausgewogenen Ernährung und kann dank ihrer verschiedenen Inhaltsstoffe einen wertvollen Beitrag zur Gesundheit leisten.

9. Quellen:

  1. Sun, W., Wang, S., Zhao, W., Wu, C., Guo, S., Gao, H., … Chen, X. (2017). Chemical constituents and biological research on plants in the genus Curcuma. Critical Reviews in Food Science and Nutrition, 57(7), 1451–1523. https://doi.org/10.1080/10408398.2016.1176554